Rugby machte den Maori-Tanz Haka international bekannt, Tätowierungen nach Anregung des Maori
Moko sind heute weltweit beliebt. Die Maori — erste Entdecker und Besiedler Neuseelands — stellen
heute 15 % der Bevölkerung und sind mit Selbstbewusstsein dabei, auch ihre traditionellen Werte und
Ausdrucksformen zum selbstverständlichen Teil der Gesellschaft werden zu lassen.
Die Ausstellung lädt ein, die Welt der Maori im 21. Jahrhundert zu entdecken und sich mit ihren
Konzepten von Mana und Tabu, von Vergangenheit und Gegenwart auf eine Reise zu begeben: Zu den
waka — den mythischen Booten der ersten Entdecker, zu den marae — den zentralen
Versammlungsorten und -häusern, zu den whakapapa — den Genealogien der großen Stämme und
kleineren Gemeinschaften, und zu den taonga, den Objekten der Ahnen, denen Kraft und Leben
zugeschrieben wird.
Zeitgenössische Kunst steht im Dialog mit Sammlungsobjekten aus drei Jahrhunderten, Video- und
Audio-Sequenzen reflektieren und dokumentieren Tradition und Wandel, spezielle Angebote für
Kinder ergänzen und erweitern die „Erwachsenen-Wahrnehmung“.
„Maori“ ist eine Ausstellung des Museum Volkenkunde Leiden und wird für das Linden-Museum
Stuttgart variiert. Die 95 Objekte der Ausstellung stammen aus den Völkerkunde-Sammlungen in
Leiden, Stuttgart und Dresden sowie aus privaten Sammlungen.
Im Linden-Museum steht die Giebelfront unseres dem Halbgott Maui gewidmeten
Versammlungshauses dem in Acryl ausgeführten „Outer Space Marae“ von George Nuku gegenüber,
während Lionel Grant mit seinen Skulpturen an fast archaische Formen anknüpft. Das Hausinnere
belegt mit seinen geflochtenen und geschnitzten Panelen nicht nur historische Überlieferungen, fast
spielerisch gelingt die Balance zwischen abstrakten Formen, geschwungenen Linien und figürlicher
Darstellung.