Die Kostümsammlung
des Württembergischen Landesmuseums ist
nach Jahren der Magazinierung an neuem Standort für die Besucher
wieder präsent. Mit diesem neu eingerichteten
Museum kehrt sozusagen „gesellschaftliches Leben“ in den
ehemaligen Festsaal des Schlosses zurück. Für die rund 700
originalen Kleidungsstücke und Accessoires stehen auf zwei Ebenen
750 m² zur Verfügung.
Klimatisierte Vitrinen in gedämpftem Licht bieten die optimalen
Bedingungen für das fragile Material. Der Zeitrahmen des Überblicks
umfasst die Jahre zwischen 1750 und 1970; er reicht also von den noch
höfisch geprägten Roben des Ancien Régime über
die bürgerlichen Moden des 19. Jahrhunderts bis zu den Entwicklungen
der modernen Kleidung.
Die chronologische Gliederung wird von übergreifenden thematischen
Einheiten begleitet, wobei die geschlechtspezifischen Veränderungen
im Kleiderverhalten ein Leitmotiv bilden. Einige Ausstellungsbereiche
sind der Klassifizierung der Kleidung, gemäß Stand und Anlass,
gewidmet; sie tragen Überschriften wie „Der Höfling
zu Hause“, „Ein Mann für jede Gelegenheit“, „Von
Geburt und nach Saison“ oder „Die Dame im Negligé“.
An weiteren Themen seien stellvertretend die zu den Materialien und
ihrer Verarbeitung genannt, sowie jene zur Körperkultur und zur
Körpermodellierung durch formgebende Hilfsmittel. Den Abschluss
des Rundgangs bilden Sequenzen zum Wandel des Umgangs mit getragener
Kleidung und zu deren Erinnerungswert.