„Sei uns hold!
dem Gast und dem Sohn, o Fürstin der Heimath! / Glückliches
Stutgard, nimm freundlich den Fremdling mir auf!“ – Friedrich
Hölderlin, der Verfasser dieser Zeilen,
hat in den Jahren 1800 bis 1802 insgesamt zehn Monate in Stuttgart
verbracht. Zehn Monate, die ausreichten, um bei dem großen Lyriker
geradezu heimatliche Gefühle zu entwickeln. In seiner Elegie „Stutgard“,
mit der er einen Freund zu einer Wanderung durch die Stadt einlädt,
heißt es:
„Denn mit heiligem Laub umkränzt erhebet die Stadt schon /
Die gepriesene,
dort leuchtend ihr priesterlich Haupt. /
Herrlich steht sie und hält den Rebenstab
und die Tanne /
Hoch in die seeligen purpurnen Wolken empor.“
Gut zwei Jahrhunderte später liegt die Stadt noch immer umkränzt von Wald
und Rebstöcken. Doch der Talkessel ist ihr längst zu eng geworden. Sie hat
sich ausgebreitet, ist die Hänge hinaufgekrochen und hat sich ins Umland ergossen.
Hölderlins Idyll – längst passé und zugleich noch immer präsent.
Der Blick von einem der vielen Aussichtspunkte hinab auf die Landshauptstadt
ist noch immer grandios: Das Häusermeer im engen Talkessel, dazwischen grüne
Parks, Wälder, Weinberge. Doch zugleich halbiert heute eine Stadtautobahn den
Talkessel, und vierspurige Ein- und Ausfallstraßen sollen den Verkehr am Fließen
halten. Der Fremde ist da leicht versucht, auf diesen breiten Schneisen einfach
durchzufahren, die Stadt hinter sich zu lassen. Doch vielleicht steuert er
ein Parkhaus in der City an, um die Landeshauptstadt zu erkunden.
Einen virtuellen Stuttgart-Rundgang können Sie sofort machen. Ein Mausklick
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