Zu seinem 150-jährigen Bestehen hat das Landesmuseum Württemberg im Mai 2012 im Alten Schloss seine neue Schausammlung
„
Legendäre
Meister
Werke“ eröffnet.
Erstmals lässt sich die Kulturgeschichte Württembergs in einem Rundgang durch mehr als 80.000 Jahre von den eiszeitlichen Kunstwerken bis zum Ende des Königreichs Württemberg verfolgen. Viele Kulturen haben das Land im Laufe der Zeit geprägt und teils beeindruckende Meisterwerke hinterlassen: Auf seinem Rundgang begegnen die Besucher z. B. den ältesten Musikinstrumenten, einer rätselhaften keltischen Stele, römischen Haushaltsgegenständen, prächtigem Schmuck der Alamannen und eindrucksvollen Heiligendarstellungen aus dem Mittelalter. Sie können den Herrschern von Württemberg begegnen, den Grafen, Herzögen und Königen, aber auch ihren Untertanen. Sie werden Zeuge von Krieg und Elend, aber auch von Prunk und Verschwendung und sie erhalten Einblicke in die Freien Reichsstädte, in Klöster, in Gefängniszellen und fürstliche Schlafzimmer.
Die Ausstellung wird durchgängig von einer Kinderebene begleitet. Vielfältige Mitmachstationen von der Bogenzugmaschine bis zum Götterquiz und dem römischen Routenplaner laden ein, sich der Geschichte unserer Region aktiv und spielerisch zu nähern.
Ein Travertinblock aus Bad Cannstatt, in dem sich noch Spuren von Urmenschen erhalten haben, ist das erste
Objekt, dem der Besucher auf seinem Rundgang begegnet und mit 240.000 Jahren zudem das älteste
Exponat. Es leitet in den ersten Sammlungsbereich „Steinzeit – die frühen Kulturen“ ein. Thematisiert wird
u.a. der Übergang vom Neandertaler zum Homo sapiens und das Leben und Überleben in der letzten Eiszeit.
Mit den Leihgaben des ca. 35.000 bis 40.000 Jahre alten „Mammut“ aus der Vogelherd-Höhle und der
„Venus“ vom Hohle Fels hat der neue Sammlungsbereich zwei regelrechte „Superstars“ gewonnen – wenn
auch nur zeitlich befristet. In die „illustre“ Reihe dieser weltweit ältesten von Menschenhand geschaffenen
plastischen Darstellungen gehören weitere einmalige Kunstwerke wie die „Knochenflöte“, eines der ältesten
Musikinstrumente der Welt, oder das aus Elfenbein hergestellte ca. 35.000 bis 40.000 Jahre alte
„Löwenköpfchen“.
Im chronologischen Rundgang folgt darauf der wohl tiefgreifendste Umbruch der Menschheitsgeschichte –
aus Jägern werden Bauern.
Die Ausstellung spannt den Bogen vom Bau erster Häuser über die Errichtung von Wall- und Grabenanlagen
bis hin zur Entstehung der Pfahlbauten. Bahnbrechenden Neuerungen wie die Verarbeitung von Kupfer und
die Erfindung der ersten Räder leiten die „Legendären-Meister-Werke“ in den zweiten Sammlungsbereich – die
Bronze- und Eisenzeit – über.