Nach seiner zweiten Amtszeit als Bundespräsident
zog sich Theodor Heuss (1884-1963) in ein Einfamilienhäuschen auf
dem Stuttgarter Killesberg zurück. Dort wohnte er von Herbst 1959
bis zu seinem Tod am 12. Dezember 1963, empfing politischen und privaten
Besuch und verfasste Teile seiner Memoiren.

1995 erwarb die „Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus“
das Gebäude und ließ es nach Plänen des Stuttgarter
Architekturbüros Behnisch & Partner umbauen. Die ursprüngliche
Raumaufteilung des Erdgeschosses blieb weitgehend unverändert.
Das Arbeits-, Wohn- und Esszimmer mit den erhaltenen Originalmöbeln
vermitteln einen Eindruck von Heuss' Lebensstil in der Mitte des 20.
Jahrhunderts.

Im Wohnzimmer herrscht eine bürgerliche, individuelle Atmosphäre,
die sich keinem einheitlichen Einrichtungsstil zuordnen lässt.
Eine persönliche Note erhält der Raum durch Familienfotos
und zahlreiche Werke international bedeutender Künstler, die Heuss
persönlich kannte oder bewundert hat.

Das Esszimmer hatten der Altbundespräsident und seine Frau Elly-Heuss-Knapp
einfach und zurückhaltend im Stil der damaligen Zeit mit Möbeln
aus Birnbaum und Ahorn eingerichtet.

Das Arbeitszimmer ist geprägt von der mit 2500 historisch-politischen
Büchern bestückten Privatbibliothek, die sich Heuss im Lauf
seines Lebens aufbaute. Heuss war seit frühester Jugend ein eifriger
Bücherleser. Für den späteren Journalisten, Schriftsteller,
Dozenten und Politiker bildete die umfangreiche Bibliothek eine wichtige
Arbeitsgrundlage.