Einmal im Jahr zieht es Tausende Stuttgarter nachts hinauf auf den Killesberg. Dort steigt Mitte Juli im denkmalgeschützten Höhenpark das traditionelle Lichterfest – dieses Jahr übrigens zum 60. Mal. Das Fest beginnt am späten Nachmittag, richtig stimmungsvoll wird es mit Einbruch der Dunkelheit. Dann verwandeln Lampions und Lichtinstallationen den nächtlichen Park in ein Lichtermeer – und im „Zauberwald“ zwischen dem Freibad und dem Tal der Rosen entführen Illuminationen, Lasershows und Nebenmaschinen die Besucher in eine Traumwelt.

Zu den Licht-Spielen gesellt sich Live-Musik: Auf vier Bühnen treten acht Gruppen auf und bieten Rock und Pop, Rhythm and Blues, Oldies und Jazz. Mit dabei sind 2010 auch zwei Radiostationen. Für Kinder gibt es Karussells und Kletterwände, Hüpfburgen und einen Mitmach-Zirkus. Mehr als 30 Gastronomiebetriebe versorgen die bis zu 40.000 Besucher.

Höhepunkt der Sommernacht ist ein Musikfeuerwerk, das mit einer Lichtshow am filigranen Aussichtsturm kombiniert wird. Zwölf Pyrotechniker sind jedes Jahr aufs äußerste herausgefordert, damit die Leuchtsterne und Feuerkugeln in rund 100 Metern Höhe synchron zur ausgewählten Musik aufleuchten. Die fünfzehnminütige Show am nächtlichen Himmel ist als 360-Grad-Feuerwerk konzipiert: Im 50 Hektar großen Park ist es von allen Seiten gleich gut zu sehen.

Das erste Lichterfest fand schon vor 71 Jahren statt, am 1. Juli 1939. Beliebt ist es nach wie vor – Jung und Alt, Singles und Familien, Freunde und Bekannte verschiedenster Nationen feiern in dem von 100.000 Lichtern illuminierten Park bis weit nach Mitternacht. 2008 wurde die Veranstaltung in Nuon Lichterfest umbenannt und wird seither von einem Energieunternehmen gesponsert. Da es kaum Parkplätze gibt, empfiehlt sich die Anreise mit der Stadtbahn bis zu den Haltestellen Killesberg, Pragsattel oder Maybachstraße. Zudem fahren kostenlose Shuttle-Busse vom Cannstatter Wasen (P10) und zurück.