Sie gehören zweifellos zu den „Stars“ des
Museums, die zwei je 20 Tonnen schweren Dampfpflug-Lokomotiven mit
ihren mächtigen Stahlrädern und dem großen Feuerkessel.
1994 hat man die beiden restauriert und wieder betriebsbereit gemacht.
Wenn sie heute bei besonderen Anlässen immer wieder einmal unter
Dampf gesetzt werden, geben sie einen Eindruck davon, wie zu Beginn
des 19. Jahrhunderts die Motorisierung des Pflügens begann.

Ein Besuch im Deutschen Landwirtschaftsmuseum lohnt sich freilich
nicht nur wegen einer ganzen Reihe beeindruckender Originaltraktoren
und –maschinen. Einen weiteren Schwerpunkt des Museums stellen
rund 1000 historische Modelle landwirtschaftlicher Geräte und
Maschinen dar. Fast alle sind funktionsfähig und lassen so erkennen,
wie zum Beispiel Düngerstreuer oder Erntemaschinen arbeiten.

Das aus der Sammlung der früheren landwirtschaftlichen Hochschule
Hohenheim hervorgegangene Museum will seinen Besuchern nicht nur
Einzelstücke und Modelle zeigen. Vielmehr sollen Informationen über
das Können früherer und heutiger Bauern- und Landtechnikergenerationen
vermittelt werden. So zeigt ein Ausstellungsbereich die mehrere Jahrtausende
alte Geschichte der Bodenbearbeitung von der Jungsteinzeit bis in
die Gegenwart.

Ein anderer Abschnitt ist der Mechanisierung der Getreideernte gewidmet:
Handarbeitsgeräte wie Sicheln, Sensen, Harken, Dreschflegel
und Siebe zeigen, wie mühsam der Kampf ums tägliche Brot
vor der Mechanisierung der Landwirtschaft war. Erst die Erfindung
des so genannten Mähbinders befreite zum Beispiel von der Mühsal
des Garbenbindens, eine Tätigkeit, die vor allem Frauen und
Kinder ausübten. Die Einführung des Mähdreschers stellte
dann einen weiteren Meilenstein des Getreidebaus dar.

Das Museum gliedert sich in zwei Teile – in das Ausstellungsgebäude
auf dem Universitätsgelände (Garbenstraße 9A) und
in den nur wenige Schritte entfernten Sonderausstellungspavillon
auf dem Hohenheimer Chauseefeld (Filderhauptstraße 179).

Dem Alten Postplatz gegenüber liegt das City Plaza, ein vor wenigen Jahren
erbautes Geschäfts- und Einkaufszentrum. In südlicher Richtung ragt
am Ende des breiten Straßenzugs der Tagblattturm empor.