In den Jahren zwischen 1764 und 1769 ließ Herzog Carl Eugen von
Württemberg eine ausgedehnte Sommerresidenz mit weitläufigen
Gärten errichten, die beinahe zu einer dritten Residenz geraten
wäre. Das Lustschloss ist mit seinen Nebengebäuden erhalten
geblieben. Schloss Solitude zählt mit seiner aufwändigen Innenausstattung,
Möbel, Gemälde, Porzellan aus der Zeit des späten Rokoko
und den Flügelbauten zu den herrausragenden Architektur-Ensembles
des 18. Jahrhunderts in Süddeutschland.

Neben den Festräumen - Weißer Saal, Musikzimmer und Assembléezimmer
- befindet sich im Schloss auch die offizielle Wohnung Carl Eugens.
Zu dieser gehören der Marmorsaal und das Palmenzimmer. Alle diese
Räumlichkeiten dienten der Repräsentation. Der weiße
Saal dominiert als zentraler Raum das Innere, sein Deckenbild verherrlicht
die Milde und Weisheit der Regierung Carl Eugens, unter dessen Ägide
Krieg und Laster aus dem Land getrieben wurden.

Schloss Solitude liegt auf den Höhen südwestlich von Stuttgart
mit prachtvollem Blick ins Unterland. „Die Aussicht von da ist
eine der herrlichsten der Welt“ urteilte 1784 Gottfried von Rosenstein.

Eine fünfzehn Kilometer lange schnurgerade Allee verband die Sommerresidenz
mit Schloss Ludwigsburg.

Herzog Carl Eugen verlor um 1770 das Interesse an Schloss Solitude und
wandte sich Hohenheim zu (Schloss Hohenheim).