In Hamburg ist er jeden Sonntag eine Attraktion: der berühmte Fischmarkt. Sein einzigartiges Flair zieht Einheimische und Touristen an. Einziger Wermutstropfen an der Waterkant: Der Markt beginnt um 5 Uhr morgens und ist nach viereinhalb Stunden auch schon wieder vorbei – ein klarer Fall für Frühaufsteher.

Wer lieber später aufsteht und dafür länger feiert, findet eine attraktive Alternative auf dem Stuttgarter Karlsplatz. Dort gastiert jeden Sommer zehn Tage lang der traditionsreiche Hamburger Fischmarkt – und zwar mit Marktschreier-Ikonen wie Aale-Dieter, Bananen-Fred und Käse-Tommi, die außer ihrer Ware auch stets einen flotten Spruch auf Lager haben.

Nicht zu übersehen und zu überhören ist der Backfischturm. Im oberen Stock des kulinarischen Leuchtturms brutzeln Backfische vor sich hin und sausen – sobald sie fertig sind – über eine kleine Rutschbahn hinab zum Verkaufstresen. Eine Schiffsglocke aus Messing kündigt die Ankunft der rutschenden Backfische an.

Doch auch sonst offerieren die original Nordlichter vom Hamburger Fischmarkt eine breite Palette an Genüssen. Unter den Schatten spendenden Kastanienbäumen des Karlsplatzes gibt es frischen Fisch in vielerlei Form: Gebacken, geräuchert, gegrillt. Vom Aal bis zum Zander, von Bismarckheringen bis zu Scampis. Dazu kühles Pils, Alsterwasser oder Küstennebel. Und nicht zu vergessen: Labskaus, ein deftiger Klassiker aus dem Norden, bestehend aus Corned Beef, Kartoffeln, Heringen, Zwiebeln und Roten Beeten. Serviert wird dies alles mit Shanties und anderen Seemannsliedern sowie Jazz und Swing.