Seit 1818 öffnet das Cannstatter Volksfest am Ende des Sommers für rund zwei Wochen seine Pforten. Den Auftakt bildet der traditionelle Fassanstich durch den Stuttgarter Oberbürgermeister. Danach geht es auf dem Wasen 17 Tage lang rund. Zum Beispiel mit dem 450 Tonnen schweren Expo Star, mit dem man dem Himmel nahe kommt: 60 Meter hoch hievt das Riesenrad seine 400 Fahrgäste und bietet ihnen einen einzigartigen Blick über den NeckarPark.

Mit einer Flughöhe von über 50 Metern befördert das Kettenkarussell Star Flyer seine Fahrgäste nicht ganz so hoch hinaus, lässt sie dafür aber mit 80 Stundenkilometern über dem Festgelände kreiseln. Wer noch mehr Adrenalin ausschütten will, wird unter den vielen Fahrgeschäften mit Sicherheit seinen Favoriten finden.

Zu einem Volksfest gehören Festzelte – und von denen stehen gleich zehn zur Auswahl. In den sieben Bier- und zwei Weinzelten sowie der Almhütte gibt es rund 30.500 Sitzplätze. Wer dort kein Plätzchen findet, muss nicht darben: 39 Imbissbuden sowie 57 Eis- und Süßwarenstände warten ebenfalls auf Kundschaft.

Was sonst noch zum Volksfest gehört? Der
Krämermarkt und der Kindertag genauso wie der Wasengottesdienst, das Musikfeuerwerk und der Volksfestumzug. Bei diesem ziehen schwere Brauereigespanne, Musikkapellen und historische Gruppen mit mehr als 100 Pferden, Ochsen, Geißen und Schweinen vom Cannstatter Kursaal zum Wasen – ein Spektakel, bei dem 250.000 Menschen die Straßen säumen.

2018 findet zusätzlich das 100.
Landwirtschaftliche Hauptfest statt. Auf dem „größten Bauernhof Stuttgarts“ bieten Aussteller Fachbesuchern und Laien eine Woche lang einen Einblick in die heimische Land- und Forstwirtschaft. Das Landwirtschaftliche Hauptfest ist übrigens die Keimzelle des Volksfestes. 1818 hat die beim Volk beliebte Königin Katharina mit ihrem Gemahl König Wilhelm I. eine Landwirtschaftsausstellung ins Leben gerufen. Das Königspaar wollte damit die nach den napoleonischen Kriegen und einer Hungersnot schwer geschädigte württembergische Wirtschaft wieder auf Vordermann bringen. Die 24 Meter hohe Fruchtsäule inmitten des Volksfestgeländes erinnert noch heute daran.